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Polyethylen – die umweltfreundliche Alternative für Verpackung und Dämmung

Ein hohes Umweltbewusstsein und ökologisches Denken sind heute zu wichtigen Aspekten unseres Alltags geworden. Und das ist auch gut so!

Kunststoffe werden häufig als die größten Umweltverschmutzer gesehen. Fragen Sie sich jetzt auch, wie der Kunststoff Polyethylen dann als umweltfreundlich bezeichnet werden kann?

Der Einsatz von Kunststoffen ist nicht prinzipiell schlecht. Nicht immer lassen sich sinnvolle Alternativen finden oder natürliche Materialien mit den gleichen Eigenschaften einsetzen. Vielmehr geht es beim Thema Kunststoff um den richtigen Umgang mit den Materialien und wie diese am besten ökologisch sinnvoll eingesetzt und verwertet werden.

In unserem Artikel wollen wir näher darauf eingehen, warum Polyethylen als umweltfreundlicher Kunststoff gilt und wieso es auch im Bereich der Verpackung und Dämmung häufig zu finden ist.

Was ist Polyethylen?

Polyethylen (PE) ist der weltweit am meisten hergestellte und eingesetzte Kunststoff. Die Einsatzmöglichkeiten gehen dabei weit über Tüten und Verpackungen hinaus. PE lässt sich in allen Bereichen des Alltags finden: als Flaschen, Rohre, Spielzeug und vieles mehr.

Der Grundstoff des Polyethylens, das Ethylen, wird herkömmlich aus Erdöl und Erdgas hergestellt, das anschließend durch sogenanntes Cracken in Polyethylen umgewandelt wird. Allerdings lässt sich Ethylen auch aus pflanzlichen Kohlenstoffquellen erzeugen, ohne fossile Brennstoffe nutzen zu müssen. So gibt es beispielsweise das auf Zuckerrohr basierende Green PE, dessen Verarbeitungseigenschaft sich nicht vom konventionellen PE unterscheidet.

Die Eigenschaften von Polyethylen

Neben dem umweltfreundlichen Ruf hat PE noch viele andere Vorteile, die es als Werkstoff so beliebt macht.

  • Es ist vielseitig einsetzbar.
  • Es eignet sich gut als Isolierung z. B. von Rohren.
  • Es ist gegenüber aggressiven Substanzen beständig.
  • Es ist widerstandsfähig gegen mechanische Einwirkungen.
  • Es hält sehr hohen wie sehr niedrigen Temperaturen stand.
  • Es ist nahezu unzerbrechlich, als PE-Folie hat es eine hohe Reiß- und Nassfestigkeit
  • Es gilt als unbedenklich und unschädlich für den Menschen.

Einsatz von Polyethylen als Verpackungs- und Dämmmaterial

Auch im Bereich der Verpackung und Dämmung ist die Verwendung von PE sehr vielseitig. Vermutlich denken Sie in erster Linie an Tragetaschen oder Umverpackungen für Lebensmittel und andere Produkte. Die Vorteile des PE werden aber noch für viel mehr Produkte in diesem Gebiet eingesetzt, beispielsweise bei:

  • Pack- und Klebebändern
  • Verpackungsfolien und Stretchfolien
  • Abdeckfolien
  • Schaumfolien
  • Luftpolsterfolien
  • Geschlossenzelligem Schaum als Isolierung z. B. von Rohren

Die drei unterschiedlichen PE-Typen bei Verpackungsmaterialien

Es gibt fünf verschiedene Arten von Polyethylen, deren unterschiedliches Werkstoffverhalten durch ihren molekularen Aufbau beeinflusst werden. Bei Verpackungen und Folien werden in der Regel nur drei der fünf Arten eingesetzt:

PE-HD
PE-HD steht für „high density“. Das Material weist also eine hohe Dichte auf und ist dadurch sehr reißfest. Aus PE-HD werden vor allem sehr dünne Folienstärken, Verpackungsfolien für Lebensmittel oder Abdeckfolien hergestellt.

PE-LD
PE-LD bedeutet „low density“, es weist eine geringe Dichte auf. Das macht das Material lichtdurchlässig und klar, aber auch etwas weniger reißfest als PE-HD. Folien aus diesem Material sind meist hochwertig, glatt und glänzend und ab einer Stärke von 50 µm auch zur Tiefkühlung geeignet. PE-LD lässt sich besonders gut recyceln. Da das wiederaufbereitete Material allerdings nicht für Lebensmittel geeignet ist, wird es dann eher für Müllsäcke oder ähnliches eingesetzt.

PE-LD wird meistens zur Herstellung von verschiedenen Folien, Schaumfolien oder Tragetaschen verwendet.

PE-LLD
PE-LLD steht für „linear low denstity“. Das Material ist dehnfähiger, daher werden daraus überwiegend Folien wie Stretchfolien hergestellt.

Darum gilt Polyethylen als umweltfreundlich

Inwiefern man einen Kunststoff als umweltfreundlich bezeichnen kann, ist unter anderem davon abhängig, wie damit umgegangen wird, wie sinnvoll er eingesetzt werden kann, ob es ökologischere Alternativen gibt und wie gut die Recyclingrate ist.

Polyethylen zeichnet sich gleich durch mehrere Eigenschaften aus, die die Umwelt weit weniger belasten als andere Kunststoffe, wie z. B. PVC.

Aus folgenden Gründen gilt die Verwendung von PE als ökologisch sinnvoll:

  • Es ist möglich, PE aus nachwachsenden Rohstoffen herzustellen.
  • PE enthält keine Weichmacher (sofern diese nicht zugesetzt werden).
  • Bei der Herstellung von Polyethylen werden im Vergleich zu anderen Kunststoffen weniger Ressourcen benötigt.
  • Die meisten PE-Verbindungen verbrennen rückstandsfrei zu Kohlendioxid und Wasser.
  • Beim Verbrennen von PE entstehen keine giftigen Gase, Dämpfe oder Schlacken, die die Umwelt belasten könnten.
  • Polyethylen gilt in Verbrennungsanlagen als Energiespender.
  • Es lässt sich sehr gut wiederverwenden.

Recycling von Polyethylen

Ein besonderer Punkt, wieso das Polyethylen als ökologisch sinnvoll gilt, ist die Möglichkeit des Recyclings. PE gilt als 100 % recycelbar.

Dafür gibt es verschiedene werkstoffliche Verfahren:

  • Gebrauchtes PE wird eingeschmolzen und direkt zu neuen Produkten verarbeitet.
  • Das Polyethylen wird zur Wiederverwendung zu so genanntem Rezyklat in Form eines Granulats verarbeitet, das vor allem in der Kunststoffindustrie angewendet wird.

In Deutschland gibt es ein duales System („Grüner Punkt“), dass PE in Form von Verkaufsverpackungen flächendeckend einsammelt. Mithilfe einer speziellen Technik (Nah-Infrarot-Technik) lassen sich in Sortieranlagen dann die einzelnen Kunststoffe sehr gut separieren, wodurch man eine hohe Recyclingrate des PE erzielen kann.

Fazit

Die vielen Vorteile, die PE mit sich bringt, und die Tatsache, dass es in der Herstellung und Wiederverwendung umweltfreundlicher als viele andere Kunststoffe ist, machen es zu einem beliebten Werkstoff – auch bei der Herstellung von Verpackungen und Dämmmaterialien.

Im Bereich Verpackungen werden drei verschiedene PE-Arten eingesetzt, die unterschiedliche Eigenschaften in der Festigkeit und der Stabilität z. B. bei Folien aufweisen. Als geschlossenzelliger Schaum wird PE als Dämmung beispielsweise für Rohre angewendet.

Als umweltfreundlich wird der Werkstoff PE unter anderem aus folgenden Gründen angesehen:

  • Es enthält keine Weichmacher und gibt keine giftigen Stoffe in die Umwelt ab.
  • Es lässt sich aus pflanzlichen Kohlenstoffquellen herstellen.
  • Zur Herstellung werden vergleichsweise wenig Ressourcen benötigt.
  • Es lässt sich sehr gut recyceln.

Daher ist Polyethylen der Werkstoff der Wahl, wenn es keine natürlichen Materialien als Alternative gibt und ein möglichst vielseitiger sowie umweltschonender Einsatz von Kunststoff wünschenswert ist.

Unser Tipp: Es lohnt sich in jedem Fall zu prüfen, ob abhängig von Einsatz, Ansprüchen und Bedingungen an das Produkt auch alternative Mittel aus natürlichen Rohstoffen vorhanden sind. So gibt es beispielsweise als Ersatz für herkömmliche Pack- und Klebebänder die Möglichkeit des Papierklebebands.

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