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Staubschutz auf der Baustelle – so gehts

Vermutlich wird nirgendwo sonst so viel Staub aufgewirbelt wie auf einer Baustelle. Staub ist aber nicht nur unangenehm, sondern kann, je nach Zusammensetzung, auch ein Gesundheitsrisiko darstellen. Da bei den verschiedensten Tätigkeiten – wie Schleifen, Fräsen oder Bohren – Staub verursacht wird, ist besonders auf der Baustelle Staubschutz ein großes Thema!

Am effektivsten ist es natürlich, Staub gar nicht erst entstehen zu lassen. Aber auch dort, wo es nicht anders geht, gibt es sinnvolle Möglichkeiten oder Arbeitsgeräte, die dabei helfen, den Staub zu reduzieren oder das Einatmen zu verhindern.

In diesem Blogartikel klären wir darüber auf, was Staub eigentlich so gefährlich macht und zeigen Ihnen Möglichkeiten, wie Sie Staub auf der Baustelle verhindern oder reduzieren können.

Warum Staub so gefährlich ist

Da sich die Auswirkungen von Staub erst allmählich zeigen und Krankheiten meist Jahre später auftreten, wird die Gefahr, die von ihm ausgeht, oftmals unterschätzt. Wie schädlich Staub tatsächlich ist, ist allerdings von vielen Faktoren abhängig:

• Aus welchen Bestandteilen der Staub besteht
• Wie lange man dem Staub ausgesetzt ist
• Wie häufig oder regelmäßig der Staub eingeatmet wird
• Wie groß die eingeatmeten Staubpartikel sind

Ein weiteres Risiko besteht darin, dass Staub nicht unbedingt sichtbar für uns ist. Je nach Partikelgröße kann es durchaus mehrere Stunden dauern, bis sich einmal aufgewirbelte Staubpartikel wieder gelegt haben. Solange kann dieser Feinstaub unbemerkt eingeatmet werden.

Die Einteilung von Staub

Im deutschen Arbeitsschutz gibt es die Gefahrenstoffverordnung, die den Umgang mit gefährlichen Stoffen am Arbeitsplatz regelt. Sie definiert auch die Einteilung des Staubs in E-Staub und A-Staub.

E-Staub
Als E-Staub werden alle Partikel bezeichnet, die durch Mund oder Nase eingeatmet werden können und so in die Atemwege gelangen. Das muss nicht zwangsläufig Staub sein, auch Blütenpollen gehören dazu. Während größere Partikel an den Nasenhärchen oder Schleimhäuten hängen bleiben, können kleinere Partikel weiter vordringen. E-Staub wird auch als einatembarer Staub bezeichnet.

A-Staub
Die Gefahr bei A-Staub liegt darin, dass die vorhandenen Partikel so klein sind, dass sie über die Atemwege aufgenommen werden können und bis in die Alveolen und Bronchiolen der Lungen vordringen können. Die sich dort festgesetzten Partikel können schwere Lungenschäden und Krankheiten auslösen. A-Staub ist auch unter den Begriffen Feinstaub oder alveolengängiger Staub bekannt.

Giftige und gefährliche Stäube

Giftige Stäube können eine schädliche Wirkung entfalten, unabhängig von ihrer Form und Größe sowie davon, wie tief sie eingeatmet werden können. Diese Art von Stäuben können beispielsweise auch Schäden an der Haut oder den Augen verursachen, ohne dass sie eingeatmet werden. Dazu zählen:

  • toxischer Staub – z. B. Stäube von Blei, die beim Schweißen entstehen
  • kanzerogener Staub – z. B. Buchenstaub oder Asbest, die Krebs verursachen können
  • sensibilisierender Staub – z. B. Blütenpollen oder Mehlstaub, die allergische Reaktionen hervorrufen können
  • ätzender Staub – z. B. Natronlauge oder Chlor, die menschliches Gewebe zerstören können
  • fibrogener Staub – z. B. Quarz- oder Asbeststaub, die Schäden an der Lunge verursachen
  • radioaktiver Staub – z. B. durch Tritium, diese Art von Staub findet man auf einer Baustelle eher selten

Außerdem gilt: Auch wenn die jeweiligen Anteile im Staub an sich keine Gesundheitsgefahr darstellen, können Stäube bei Überlastungen der Lunge zu chronischen Lungenschäden führen.

Allgemeine Maßnahmen beim Umgang mit Staub

Baustaub besteht meist aus mineralischem Mischstaub wie Sand, Zement oder Beton, der häufig auch gefährlichen Quarzstaub enthält. Dadurch ist Staub auch die Ursache für viele Berufskrankheiten der Bauwirtschaft. Wir haben für Sie mehrere Punkte zusammengefasst, die Sie generell beachten können, um möglichst staubarm Ihrer Arbeit nachzugehen und um Krankheiten, die durch Staub verursacht werden, zu verhindern.

  • Verwenden Sie staubarme Materialien. Nutzen Sie beispielsweise bereits angemischte Spachtelmasse, statt anmischbare Pulver oder Granulate.
  • Setzen Sie technische Möglichkeiten ein, um die Aufwirbelung von Staub zu verhindern, wie beispielsweise Feuchtbearbeitungsverfahren, Absaug- und Filtertechnik oder Staubsauger.
  • Sorgen Sie für eine ausreichende Belüftung und setzen Sie bei einer hohen Staubbelastung Abluftfilter ein.
  • Arbeiten Sie mit geschlossenen Anlagen, die z. B. ein staubfreies Entleeren von Schüttgütern ermöglichen. 
  • Warten und reinigen Sie regelmäßig Staubsauger und Geräte und prüfen Sie die Absaugleistung sowie die Funktionalität von Filtern und Schläuchen. 
  • Setzen Sie Wassernebel ein, um Staub z. B. bei Abbrucharbeiten niederzuschlagen. 
  • Reinigen Sie Räumlichkeiten regelmäßig und möglichst sofort, um unnötige Aufwirbelungen zu vermeiden. Nutzen Sie dazu einen Staubsauger und verzichten Sie auf den Besen.
  • Wenn Sie einer staubintensiven Tätigkeit ausgesetzt sind, tragen Sie empfohlene Schutzkleidung und einem Atemschutz, der entsprechend auf die Staubzusammensetzung abgestimmt ist. 
  • Halten Sie Ihre Arbeitskleidung sauber und getrennt von der Straßenkleidung, um den Staub nicht zu verschleppen.
  • Unterweisen Sie Ihre Mitarbeiter regelmäßig zu Schutz vor und Gefährdung durch Staub.
  • Gehen Sie regelmäßig zur arbeitsmedizinischen Gesundheitsvorsorge, um mögliche Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig behandeln zu können. 

Viele Firmen setzen sich mit dem Thema der Staubvermeidung auf der Baustelle bewusst auseinander und entwickeln neue hilfreiche Geräte und Maschinen für diesen Bereich. Für eine staubfreie Arbeitsumgebung lohnt es sich, wenn Sie auf dem Laufenden bleiben und nach effektiven Innovationen Ausschau halten.

Die Möglichkeiten des staubarmen Arbeitens

Neben den allgemeingültigen Maßnahmen, die Sie für eine staubfreie bzw. staubarme Arbeitsumgebung treffen können, möchten wir noch einmal genauer auf die Möglichkeiten der Staubreduzierung bei einzelnen, typischen Tätigkeiten auf einer Baustelle eingehen.

Bohren, Schleifen oder Fräsen mit direkter Absaugung

Egal ob Betonsanierer oder Elektroinstallateure: Immer, wenn ein Loch gebohrt wird, entsteht dabei Staub. Vom Ausblasen des Bohrlochs sollte dabei unbedingt abgesehen werden, es ist auch durch die Gefahrenstoffverordnung verboten. Sinnvoller ist es, von vornherein einen Absaugbohrer zu nutzen, der das entstehende Bohrmehl direkt absaugt, ohne das schädlicher Staub in die Luft gelangt. Besonders beim „Über-Kopf-Bohren“ kann dies von großem Vorteil sein.

Das Gleiche gilt, wenn es ums Schleifen oder Fräsen geht: Eine direkte Absaugung des Staubs schützt den Beschäftigten und verhindert obendrein den zusätzlichen Aufwand der späteren Reinigung.

Statt Besen und Staubsauger Bau-Entstauber oder Vorabscheider einsetzen

Besonders beim Fegen wird Staub eher aufgewirbelt als wirklich beseitigt. Ein herkömmlicher Staubsauger ist zwar besser, allerdings setzt sich der Filter schnell zu und die Saugleistung lässt nach, bevor der Auffangbehälter tatsächlich voll ist.

Im Gegensatz dazu ermöglicht ein Bau-Entstauber mit hohem Absaugvolumen auch größere, gröbere und feuchte Staubmengen aufzusaugen. Außerdem ermöglicht das Gerät, Staub ohne Gefährdung für den Beschäftigen aufzusaugen – auch bei bleihaltigen Stäuben, Mineralwolle, Holzstaub oder mineralischem Staub, der häufig quarzhaltige Anteile aufweist.

Mit einem Bau-Entstauber können Sie große und stark verschmutzte Flächen schnell und zuverlässig reinigen. Optimal ist es, wenn sich die Entstauber direkt an die handgeführten Maschinen anschließen lassen, um erst gar keinen Staub entstehen zu lassen.

Bei größeren Staubmengen bietet sich zudem der Einsatz von Vorabscheidern an. Diese werden zwischen die stauberzeugende Maschine und dem Entstauber geschaltet. Da sie meist mit einer Fliehkraftabscheidung arbeiten, werden keine Filter benötigt und können sich somit auch nicht zusetzen. Vorabschneider erweitern den Anwendungsbereich von Bau-Entstaubern nicht nur wirkungsvoll, sondern entlasten diese, sorgen für eine Schonung der Filterelemente und somit für längere Laufzeiten.

Schneiden – Möglichkeiten und Alternativen

Beim Verlegen von Steinen, Platten oder Fliesen werden immer wieder zugeschnittene Passstücke benötigt. Das Schneiden dieser Materialien erzeugt allerdings meist viel Staub.

Zum einen lassen sich Staubaufwirbelungen an dieser Stelle durch die direkte Absaugung beim Schneiden verhindern. Zum anderen gibt es aber auch die Möglichkeit des Brechens, was weit weniger Staub verursacht. Fliesen könnten z. B. auf einem Fliesenlegertisch, Pflaster- und Betonsteine mittels spezieller Steinknacker passgenau gebrochen werden.

Alternativ gibt es noch die Möglichkeit, Platten mittels Feuchtbearbeitungsverfahren zu schneiden. Das nasse Schneiden reduziert die Staubbelastung deutlich, allerdings nur, wenn das Umlaufwasser auch mindestens einmal täglich gewechselt wird.

Sanierung, Abbruch- und Umbauarbeiten mit Bau-Entstaubern

Bei vielen Sanierungs- oder Umbauarbeiten kommt es vor, dass alter Putz entfernt werden muss, was jede Menge Staub verursachen kann. Eine einfache Lösung ist der Einsatz eines Bau-Entstaubers am Abbruchhammer, der den Staub direkt an der Quelle absaugt. Dennoch können grobe Putzteile beim Herunterfallen Staub aufwirbeln. Um die Ausbreitung von schädlichem Staub zu verhindern, sollten in diesem Fall Abschottungsmaßnahmen getroffen werden. Je nach Arbeitsumgebung reicht es z. B. Türen zu schließen oder eine mobile Wand aus Planen aufzubauen.

Als Ergänzung zu den staubverhindernden Werkzeugen sollten Sie bei hoher Belastung Luftreiniger einsetzen, die aus einem Gebläse mit mehreren Filtern sowie einem Ansaug- bzw. Abluftschlauch bestehen und vor einer weiteren Ausbreitung des Staubs schützen. Dabei sollte der Ansaugschlauch des Luftreinigers möglichst nah an der Entstehungsstelle des Schlauchs positioniert sein, um den bestmöglichen Effekt zu erreichen.

Zusätzlich sollten Sie immer für ausreichend Frischluftzufuhr sorgen!

Fazit

Der zwangsläufig produzierte Staub auf einer Baustelle sollte keinesfalls unterschätzt werden. Wer regelmäßig, über längere Zeit Staub einatmet, setzt sich einem hohen Gesundheitsrisiko aus, erst recht, wenn es sich um giftigen Staub handelt. Aus diesem Grund ist es wichtig, mit diesem Thema auf der Baustelle achtsam umzugehen und die Staubentwicklung möglichst zu verhindern und einzudämmen.

Folgende Maßnahmen haben sich bewährt:

  • Nutzung von staubarmen Materialien
  • ausreichende Belüftung des Arbeitsortes
  • richtige Reinigung der Umgebung ohne zusätzliche Staubaufwirbelung
  • Einsatz von Bau-Enstaubern statt handelsüblichen Staubsaugern
  • Absaugung des Staubs direkt am Entstehungsort
  • Einsatz von Feuchtbearbeitungsverfahren
  • Einsatz von entsprechender Schutzkleidung

Da es um Ihre Gesundheit geht, lohnt es sich hier immer, sich regelmäßig zu informieren und zu prüfen, ob es in diesem Bereich neue sinnvolle Geräte gibt.

Schützen Sie sich vor Staub und bleiben Sie gesund!

 

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