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Wie Sie Wärmebrücken effektiv vermeiden

Wenn es draußen kalt ist, machen sich Wärmebrücken bemerkbar: Es zieht, wird nicht richtig warm und es geht viel Energie verloren. Das schlägt sich nicht nur bei den Heizkosten nieder, sondern sorgt auch für ein ungemütliches Raumklima und kann sogar Schimmel verursachen. Das Problem tritt nicht nur an alten Häusern auf, auch bei sanierten Altbauten oder Neubauten kann es Schwachstellen geben.

Was Wärmebrücken sind, wie man sie vermeidet und worauf man dabei achten muss, erfahren Sie in diesem Blogartikel.

 

Was sind Wärmebrücken?

Wärmebrücken sind Schwachstellen an einem Haus, an denen Wärme stärker als an anderen Bereichen nach draußen gelangt. Umgangssprachlich spricht man auch von Kältebrücken. Offensichtlich werden die Probleme vor allem im Winter, wenn die Räume beheizt und die Temperaturunterschiede zwischen in- und outdoor besonders groß sind. Wärmebrücken gibt es typischerweise an Fenstern, Rollladenkästen und Türen sowie an Gauben oder an den Übergängen unterschiedlicher Baumaterialien.

  • Geometrische Wärmebrücken treten dann auf, wenn eine kleine wärmeaufnehmende Innenfläche auf eine große wärmeabgebende Außenfläche trifft. Das ist zum Beispiel bei einem Erker, einer Gaube oder Gebäudeecken der Fall.

  • Bei konstruktiven Wärmebrücken kommt es zu Energieverlusten, wenn beispielsweise konstruktionsbedingt eine Stahlbetonstütze, ein Fenstersturz oder eine Heizkörpernische eine gut gedämmte Wand unterbricht.

  • Materialbedingte Wärmebrücken entstehen, wenn Baustoffe aufeinandertreffen, die unterschiedlich stark Wärme leiten, etwa bei einer Fachwerkwand.

  • Zu punktförmigen Wärmebrücken kommt es, wenn Dämmplatten mit Dübeln und Schrauben befestigt werden. In Summe können sich auf einer Fassadendämmung so hunderte kleine Wärmebrücken bilden.

  • Wärmebrücken können auch durch Fehler entstehen, zum Beispiel durch Lücken in der Dämmung eines Dachs oder einer Fassade, mangelhafte Anschlüsse etwa zwischen der Außenwand und einem Fenster, aufgrund schlecht gedämmter Rollladenkästen oder durch die Verwendung falscher Materialen.

 

Profi-Tipp: Eine Wärmebildkamera macht Wärmebrücken sichtbar. Die Bilder zeigen, an welchen Stellen besonders viel Wärme entweicht. Energieberater führen eine fachgerechte Thermografie durch und geben Tipps, wie weniger Energie verlorengeht.

 

5 negative Folgen von Wärmebrücken

Geht Wärme verloren, macht sich das negativ bemerkbar – egal, ob geometrisch oder konstruktiv bedingt. Mögliche Folgen von Wärmebrücken sind:

  1. Hoher Energieverbrauch
    Über Wärmebrücken geht permanent Wärme nach außen verloren. Damit es in den Räumen behaglich ist, muss man stärker heizen. Das treibt den Energieverbrauch und die Energiekosten deutlich in die Höhe und schadet letztendlich der Umwelt. Laut dem Institut für Wohnen und Umwelt (IWU) sind bis zu 20 Prozent des gesamten Wärmeverlusts auf Wärmebrücken zurückzuführen.

  2. Schlechtes Raumklima
    Die Räume werden schlechter warm und – egal wie stark man heizt – man hat das Gefühl, es zieht: Schlechte Bedingungen, um sich wohlzufühlen!

  3. Kondenswasser
    Im Bereich der Wärmebrücken senkt sich die Innentemperatur deutlich ab. Durch den Temperaturunterschied kondensiert die Luftfeuchtigkeit und schlägt sich an den kalten Stellen nieder.

  4. Schimmelbildung
    Wo Feuchtigkeit entsteht, ist Schimmel nicht weit. Die Gefahr besteht, dass sich im Bereich der Wärmebrücken Schimmelflecken bilden. Schimmel sieht nicht nur unschön aus, sondern gefährdet auch die Gesundheit.

  5. Bauschäden
    Im Extremfall, wenn die Wände sehr feucht sind und auch in den Sommermonaten nicht trocknen, können Schäden an der Bausubstanz auftreten.

 

Wie lassen sich Wärmebrücken vermeiden?

Wärmebrücken lassen sich nicht komplett vermeiden, doch mit entsprechenden Maßnahmen können sie deutlich minimiert werden:

  • Je besser in diesen Bereichen die Außenfassade gedämmt ist, desto weniger machen sich die Wärmebrücken bemerkbar. Die Dämmstoffe müssen an den Stoßstellen lückenlos ineinander übergehen. Das ist besonders bei einem Erker oder Gauben wichtig, da es hier sonst schnell zu geometrischen Wärmebrücken kommen kann.

  • Damit es bei konstruktiven Wärmebrücken nicht zu Wärmebrücken und Energieverlusten kommt, müssen die Anschlüsse exakt und professionell ausgeführt und hochwertige Materialien verwendet werden: Die Fugen müssen perfekt abgedichtet sein und die Dichtungen müssen exakt schließen, damit die Dämmung keinerlei Lücken hat. Ein genaues Arbeiten mit passenden Arbeitsmaterialien ist deshalb elementar. Sind die Dämmungen unterschiedlich stark, müssen sie ineinander übergehen oder sich überlappen.

  • Balkone, die durch eine Betonplatte mit einem Haus verbunden sind, stellen immer eine Wärmebrücke dar. Wärmebrücken lassen sich nur dann vermeiden, wenn der Balkon getrennt vor die Fassade gestellt wird oder die Trageelemente speziell gedämmt sind.

  • Außenteile sollten möglichst nicht in einem stumpfen Winkel (Winkel zwischen 90 und 180 Grad) aneinanderstoßen. Bei spitzen Winkeln, die kleiner als 90 Grad sind, machen sich Wärmebrücken deutlich stärker bemerkbar.

  • Wird ein altes Gebäude energetisch modernisiert, müssen auch die Wärmebrücken beseitigt werden. Denn sonst machen sich die Temperaturunterschiede zwischen den gedämmten Wänden und den übrigen Bereichen sogar noch stärker bemerkbar als zuvor und es kann zu Luftfeuchtigkeit und Kondensation kommen. Wichtig ist, dass das Gebäude so lückenlos wie möglich und von innen und außen gedämmt wird. Wird es nur von innen gedämmt, verringern Dämmkeile beziehungsweise eine Flankendämmung auf beiden Seiten der Innenwand den Wärmeverlust.
    Achtung: Erreicht ein Hausbesitzer nach einer Modernisierung nicht das festgelegte Sanierungsziel, muss er unter Umständen eine gewährte kfW-Förderung zurückzahlen!

  • Dämmstoffe sollten idealerweise verklebt und nicht verdübelt werden, um Wärmebrücken zu vermeiden. Ist das nicht möglich, können statt Metallschrauben faserverstärkte Kunststoffe verwendet werden, die eine geringere Wärmeleitfähigkeit besitzen. Eine weitere Alternative sind Ankerdübel, die den Dämmstoff nicht durchstoßen oder eine Trennlage aus druckfestem Kunststoff.

 

Profi-Tipp: Wärmebrücken zu verhindern und zu beseitigen, erfordert viel Know-how. Beauftragen Sie deshalb immer einen Handwerksbetrieb, der die Arbeiten sachgerecht ausführt und hochwertige Dämmstoffe und Materialien zum Abdichten von Fugen verwendet.

 

Fazit

Über Wärmebrücken geht viel Energie verloren. Das treibt die Heizkosten nach oben und das Wohnklima leidet. Umso wichtiger ist deshalb eine gute und lückenlose Dämmung, bei denen Fugen und Anschlüsse perfekt abgedichtet sind. Know-how über die Ursachen von Wärmebrücken und bautechnisches Wissen zu Neubauten, Altbausanierung, fachgerechter Dämmung, Baumaterialien und Dichtungen sind deshalb elementar. Energieberater helfen Wärmeverluste aufzuspüren. Handwerksbetriebe sorgen für eine sachgerechte Ausführung der Arbeiten und verwenden hochwertige Dämmstoffe und Dichtungen, sodass vermeidbare Wärmebrücken tatsächlich vermieden werden. Das sorgt für niedrige Energiekosten und ein angenehm beheiztes Heim.

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