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6 Tipps für Handwerker zu Sicherheit und Gesundheit auf der Winterbaustelle

Während früher die Baustellen in Winterpause gingen, wird heute meist durchgearbeitet. Im Winter wird das ohnehin schon hohe Verletzungs- und Unfallrisiko auf Baustellen noch zusätzlich durch Kälte, Nässe und Dunkelheit erhöht.

Um Ihr Leben und Ihre Gesundheit zu schützen, sollten Sie, neben dem ohnehin üblichen Arbeitsschutz, im Winter noch weitere Schutzmaßnahmen treffen und gegen eine Erkältung vorbeugen. Damit Sie gesund und ohne Unfälle auf der Baustelle über den Winter kommen, haben wir Ihnen folgende 6 Tipps zusammengestellt.

Tipp 1: Richten Sie einen Winterdienst ein

Frost, Schnee und Glatteis können auf Winterbaustellen schnell zu Unfällen und schweren Verletzungen führen. Beugen Sie möglichst schon vor und schützen Sie entsprechende Bereiche z. B. durch Planen oder Abdeckungen. Bei Bedarf können auch Beheizungsanlagen Abhilfe schaffen.

Bei Schneefall und Glatteis müssen alle Verkehrswege geräumt und gestreut werden. Das betrifft vor allem auch Gerüste, Laufstege und Treppen – Glätte bedeutet auf einer Baustelle häufig nicht nur erhöhten Ausrutsch-, sondern auch Absturzgefahr!

Zur zuverlässigen Räumung und eigenen Entlastung kann auch ein externer Dienstleister beauftragt werden.


Tipp 2: Sorgen Sie für ausreichende Beleuchtung auf der Baustelle

Die dunkle Jahreszeit bringt häufig auch besonders schlechte Sichtverhältnisse mit sich – vor allem in den Morgen- und Abendstunden. Um dem entgegenzuwirken, sollten Sie für zusätzliche Lichtquellen sorgen und die Winterbaustelle ausreichend beleuchten.

Die künstliche Lichtquelle muss mindestens 20 Lux leisten und sollte an Gefahrenbereiche oder Tätigkeiten entsprechend angepasst sein. Nur wenn sichergestellt ist, dass Sie auch sehen, wohin Sie treten, was Sie tun und was in Ihrer Umgebung vor sich geht, können Unfälle verhindert werden.


Tipp 3: Tragen Sie der Witterung angepasste Kleidung

Im Winter sollte Ihre persönliche Schutzausrüstung (PSA) entsprechend angepasst sein. Neben dicken und atmungsaktiven Jacken, Westen und Handschuhen sollte beispielsweise auch der Schutzhelm mit wintertauglichem Futter ausgestattet sein und die Schuhe über eine rutschfeste Sohle verfügen. Achten Sie bei zusätzlicher Kleidung darauf, dass diese in Verbindung mit Ihrer PSA den Vorschriften entspricht, z. B. wenn Sie eine zusätzliche Mütze unter Ihrem Schutzhelm tragen.

Modernes Funktionsgewebe hält nicht nur Wind und Feuchtigkeit ab, sondern transportiert auch die Körperfeuchtigkeit nach außen. Zusätzlich empfiehlt sich das Zwiebelprinzip, bei dem mehrere Schichten Kleidung übereinander getragen werden, die nach Bedarf an- oder ausgezogen werden können.

Vergessen Sie darüber hinaus nicht, Ihre PSA regelmäßig und gründlich auf Mängel oder Schäden zu untersuchen und diese gegebenenfalls auszutauschen. Nur, wenn die Schutzausrüstung in einem ordnungsgemäßen Zustand ist, kann sie auch einen entsprechenden Schutz bieten.

Da der Winter aber nicht nur Kälte, sondern auch viel Dunkelheit mit sich bringt, sollten Sie zusätzlich darauf achten, dass Sie gut zu sehen sind. Tragen Sie Kleidung, die mit Signalfarben und Reflektoren ausgestattet ist, oder greifen Sie auf eine zusätzliche Warnweste zurück.


Tipp 4: Nutzen Sie Aufwärmmöglichkeiten

Ganz egal wie dick Sie eingepackt sind – bei Minustemperaturen oder einem langen Arbeitstag wird Ihnen früher oder später trotzdem kalt werden. Um einer Erkältung und Gelenkbeschwerden vorzubeugen, sollten Sie gar nicht erst auskühlen.

Der Arbeitgeber ist verpflichtet, im Winter beheizbare Pausenräume zur Verfügung zu stellen. Optimal wäre es, wenn diese so ausgestattet sind, dass auch feuchte Kleidung getrocknet werden kann. Machen Sie regelmäßig Pause und nutzen Sie die Aufwärmmöglichkeit, bevor Ihnen kalt wird.

Auch heiße Getränke wie Tee können Abhilfe schaffen und als wärmend und wohltuend empfunden werden.


Tipp 5: Nehmen Sie regelmäßig an Mitarbeiterschulungen teil

Wenigstens einmal im Jahr müssen Mitarbeiter über mögliche Gefahrenquellen und entsprechende durchzuführende Schutzmaßnahmen informiert werden. Dies übernimmt für gewöhnlich entweder der Arbeitgeber selbst oder ein Betriebsarzt.

Das Arbeiten unter winterlichen Bedingungen sollte dabei ein Thema sein. Auch, wenn sich die regelmäßigen Schulungen manchmal lästig anfühlen, sind sie äußerst wichtig! Im Alltag vergessen wir Informationen, die für den Moment nicht relevant sind, wieder oder folgen gedankenversunken unseren Gewohnheiten und missachten dadurch womöglich unbeabsichtigt uns schützende Vorschriften.

Eine regelmäßige Auffrischung hält Sie nicht nur auf den neusten Stand und weckt Erinnerungen, sondern sorgt bei Anwendung vor allem für ein unfallfreien Arbeitstag!


Tipp 6: Stärken Sie Ihr Immunsystem

Zum Schutz vor einer Erkältung ist es neben winterfester Kleidung auch sinnvoll, das Immunsystem zu stärken. Am ehesten erreichen Sie das über eine gesunde und ausgewogene Ernährung, zu der auch viel Obst und Gemüse zählt. Diese enthalten wertvolle Vitamine und Mineralien, die Ihrem Körper helfen, sich selbst zu schützen.

Außerdem sollten Sie darauf achten, ausreichend zu trinken und zu schlafen und Stress so gut es geht zu vermeiden. Wer mag, kann zur Stärkung auch auf Wechselduschen oder Kältebäder nach Kneipp setzen.

Fazit:

Das Arbeiten auf einer Winterbaustelle birgt viele Gefahren und bringt so einige Herausforderungen für den Körper mit sich. Dennoch können Sie aktiv etwas tun, um Verletzungen und Erkrankungen entgegenzuwirken.

Die Einrichtung eines Winterdienstes sowie eine ausreichende Beleuchtung beugen Unfälle auf der Baustelle vor. Entsprechend für den Winter angepasste Arbeitskleidung bietet nicht nur Schutz bei Gefahren, sondern hält den Körper auch warm. Zusätzlich schützen beheizte Pausenräume vor Auskühlung und vermindern zusammen mit einem gestärktem Immunsystem das Risiko einer Erkältungskrankheit.

Regelmäßige Mitarbeiterschulungen zum Thema Gefahrenquellen und Schutzmaßnahmen erinnern außerdem an die nötigen Vorschriften und Vorkehrungen zum Schutz vor Unfällen. Wenn Sie alle unsere Tipps befolgen, haben Sie gute Voraussetzungen, Ihre Arbeit auf einer Winterbaustelle sicher und gesund zu erledigen.

Kommen Sie gut durch den Winter!

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