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Abdichtungsmaterialien im Überblick: So finden Sie das richtige Produkt

Bauprojekte müssen an vielen Stellen gegen das Eindringen von Feuchtigkeit, Partikeln, Gasen und Schall abgedichtet werden. Badezimmer, Balkone, Flachdächer und andere Orte haben dabei ganz verschiedene Anforderungen. Bewährt haben sich Dichtungsbänder und Rundschnüre, die unkompliziert Fugen, Nähte und Verbindungen zwischen verschiedenen Baumaterialien wie Beton, Glas, Metall, Kunststoff und Holz abdichten. Die Abdichtungen werden in großer Auswahl angeboten und unterscheiden sich durch Material, Form, Klebefähigkeit und Einsatzbereich.

In diesem Blogartikel geben wir Ihnen einen kurzen Überblick zu verschiedenen Abdichtungsmaterialien und stellen Ihnen die drei großen Gruppen der Bitumen- und Butylbänder, Schaumstoffbänder und -rundschnüre vor.

 

Bitumenbänder

Bitumenbänder bestehen aus Bitumen, einem schwarzen, zähflüssigen Material auf Kohlenwasserstoffbasis, das bei der schonenden Aufbereitung von Erdöl gewonnen wird. Dieses wird auf ein Trägermaterial aus Kunststoffen, Geweben oder Folien aufgebracht, was dem Bitumen Stabilität und Struktur gibt. Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl an Bitumenbändern, die in verschiedenen Dicken und Breiten als Rollen oder Streifen erhältlich sind. Durch eine Klebeschicht mit Abziehfolie können Sie die Bitumenbänder einfach auf verschiedenen Untergründen anbringen.

Typische Anwendungsbereiche:

Bitumenbänder werden zur Abdichtung gegen Wasser häufig in den folgenden Anwendungsbereichen genutzt:

  • Dächer, insbesondere Flachdächer
  • Dachrinnen
  • Fallrohre
  • Schornsteine
  • Dachfenster
  • Gebäudefundamente
  • Rohre
  • Leitungen

Vorteile:

Wenn Sie Bitumenbänder exakt anbringen und auf einen sauberen, fettfreien Untergrund achten, sind diese sehr wasserabweisend und besitzen eine hohe Klebkraft. Durch einfaches Erwärmen lassen sie sich gut an unebene Strukturen anpassen. Bitumenbänder sind insgesamt sehr kostengünstig und haben eine lange Lebensdauer.

Nachteile:

Bitumen kann bei sehr hohen Temperaturen weich werden oder auslaufen. Das Material besitzt eine begrenzte Beständigkeit gegen UV-Strahlung und kann bei niedrigen Temperaturen weniger flexibel sein. Bitumenbänder können einen charakteristischen Geruch ausströmen und Verfärbungen hinterlassen.

 

Butylbänder

Butylbänder bestehen aus Butylkautschuk, einem synthetischen Polymer, das durch Raffinerieprozesse der Rohölverarbeitung gewonnen wird. Die gummiartige Substanz wird auf ein Trägermaterial aus Kunststofffolie oder Gewebe aufgetragen und mit einer Klebeschicht versehen. Es gibt viele verschiedene Butylbänder, die als Rollen, Streifen oder vorgefertigte Formen erhältlich sind. Die Schutzfolie muss vor der Anwendung abgezogen werden.

Typische Anwendungsbereiche:

Butylbänder eignen sich zur Reparatur, Abdichtung und Dämmung von Nähten, Rissen, Anschlussfugen und Überlappungen. Sie können die vielseitigen Bänder vor allem für diese Anwendungsbereiche verwenden:

  • Dächer
  • Fenster
  • Türen
  • Isolierung von Luftschläuchen und Kabeln
  • Abdichtung von Wasserrohren im Bad-, Küchen- und Poolbereich

Vorteile:

Wenn Sie Butylbänder präzise anbringen, besitzen diese eine ausgezeichnete Abdichtungsfähigkeit gegen Wasser, Staub und Gas. Sie haben eine starke Klebkraft auf verschiedenen Oberflächen und eine wasserabweisende Oberfläche, die Schimmelbildung erschwert. Butylbänder sind sehr dehnbar, sie können Fugen und Lücken jeder Form versiegeln und bleiben bei Temperaturschwankungen flexibel. Außerdem sind sie langlebig und kosteneffizient.

Nachteile:

Bei extrem hohen Temperaturen können Butylbänder weich werden und ihre Form verlieren. Bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt nimmt die Zugfestigkeit ab und die Abdichtungsleistung kann beeinträchtig werden. Langfristige UV-Einstrahlung verringert die Haltbarkeit.

 

Schaumstoffbänder und Rundschnüre

Schaumstoffbänder und Rundschnüre, die als Abdichtungsmaterial verwendet werden, bestehen aus verschiedenen Kunststoffen, sogenannten synthetischen Polymeren. Verbreitet sind die folgenden chemischen Verbindungen:

Rundschnüre bestehen vor allem aus Polyethylen-Schaum und Polyurethan. Die verschiedenen Ausgangsstoffe werden erhitzt und mit einem Treibmittel gemischt, welches Gasblasen erzeugt und so für die Aufschäumung sorgt. Hierbei werden Bänder mit geschlossenen und offenen Zellwänden produziert, die je nach Bedarf Wasser abweisen oder aufnehmen können. Anschließend wird der Schaumstoff beliebig geformt, zugeschnitten und, je nach Anwendungsbereich, mit einer ein- oder zweiseitiger Klebeschicht versehen.

Auf dem Markt gibt es viele, verschiedene Arten von Schaumstoffbändern und Rundschnüren. Bei der Planung Ihrer Abdichtung sollten Sie unbedingt auf die unterschiedlichen technischen Eigenschaften der Schaumstoffe achten, da sich diese zum Beispiel in der Alterungsbeständigkeit, im Brandverhalten, in der Elastizität und der Witterungsbeständigkeit stark unterscheiden können.

Typische Anwendungsbereiche:

Schaumstoffbänder und Rundschnüre sind sehr hilfreich bei der Abdichtung von Fugen zwischen Mauerwerk und Fensterrahmen, Türzargen sowie Bodenbelägen. In Badezimmern und Küchen werden Schaumstoffbänder um Rohrleitungen, Armaturen und Anschlüsse gewickelt, um Wasseraustritt zu verhindern und eine zuverlässige Abdichtung zu gewährleisten. Rundschnüre dienen vor allem dazu, tiefe und unebene Fugen aufzufüllen und zu verkleinern. Sie sind deshalb auch unter dem Namen „Hinterfüllschnur“ bekannt.

Vorteile:

Aufgrund ihrer Struktur und Dichte bieten Schaumstoffbänder und Rundschnüre eine sehr gute Wärme- und Schalldämmung, die Energie einspart und Geräusche reduziert. Sie lassen sich gut komprimieren, sind flexibel und passen sich auch unebenen Oberflächen an.
Wenn Sie mit Rundschnüren perfekt abdichten möchten, müssen Sie große Fugen nicht komplett mit Silikon oder Acryl auffüllen und sparen somit Dichtstoff. Schaumstoffabdichtungen gibt es in vielen verschiedenen Stärken und Durchmessern. Ihre Anwendung ist einfach, da sie sich ohne spezielle Werkzeuge in unterschiedliche Größen und Formen zuschneiden lassen.

Nachteile:

Im Laufe der Zeit können Schaumstoffbänder und Rundschnüre porös werden und ihre ursprüngliche Elastizität und Dichtungsfähigkeit verlieren. Je nach Ausgangspolymer sind sie empfindlich gegenüber bestimmten Chemikalien und Lösungsmitteln sowie extremen Temperaturen. Bei starker mechanischer Belastung wie Druck oder Reibung kann es zu Verformung und Abrieb kommen. Im Vergleich zu anderen Dichtungsmaterialien weisen sie eine geringere Zugfestigkeit auf.

 

Fazit

Die Wahl des richtigen Abdichtungsmaterials ist ein entscheidender Faktor für die Wirksamkeit von Abdichtungsmaßnahmen in Bau- und Sanierungsprojekten.

Bitumenbänder sind vielseitig einsetzbar und finden vor allem im Bauwesen Anwendung. Während ihre wasserabweisenden Eigenschaften und ihre hohe Klebkraft sehr beliebt sind, weisen sie auch einige Einschränkungen auf, wie die Empfindlichkeit gegenüber UV-Strahlung und Temperatur.

Butylbänder bieten eine ausgezeichnete Abdichtung gegen Wasser, Staub und Luft. Sie sind flexibel, dehnbar und vielseitig einsetzbar, eignen sich jedoch nicht für extreme Temperaturen und langanhaltende UV-Exposition.

Schaumstoffbänder und Rundschnüre werden aus synthetischen Polymeren, wie PE, PU, PVC, PES und Zellkautschuk, hergestellt und bieten eine gute Wärme- und Schalldämmung sowie Anpassungsfähigkeit an unebene Oberflächen. Sie werden vor allem als Fenster- und Türabdichtungen sowie im Sanitärbereich eingesetzt. Dennoch können sie im Laufe der Zeit an Elastizität verlieren und sind empfindlich gegenüber bestimmten Chemikalien und extremen Temperaturen.

Insgesamt ist die Auswahl des richtigen Abdichtungsmaterials von entscheidender Bedeutung, um eine effektive und langanhaltende Abdichtung zu gewährleisten. Dabei sollten die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Anwendung sowie die Vor- und Nachteile der verschiedenen Materialien sorgfältig abgewogen werden. Wir haben die jeweils wichtigsten Anwendungsgebiete für Sie zusammengefasst.

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